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Pressemitteilung vom 23.02.2011

DemenzDie deutliche Zunahme der Zahl der Erkrankten erfordert dringend pflegepolitische Reformen

„Die Alterung der Gesellschaft bringt es mit sich, dass der Anteil der Menschen mit Demenz an der Gesamtbevölkerung steigt. Gleichzeitig wachsen immer weniger Junge nach. Es gibt also künftig weniger Menschen, die sich um die steigende Zahl demenziell Erkrankter kümmern können, ob als Kinder, Schwiegerkinder oder als professionell Pflegende.“ So lautet u.a. das Resümee des am 22.02.2011 vom Berlin-Institut für Bevölkerung vorgelegten Demenz-Reports. Wenn auch die Entwicklung der Demenz regional unterschiedlich ausfallen wird, mahnt das Berlin-Institut für Bevölkerung die Entscheidungsträger, vor allem in den Kommunen, entsprechend zu planen und die notwendigen Vorkehrungen zur Hilfe zu treffen.

Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk hält es angesichts der bereits seit Jahren bekannten demografischen Entwicklung und der damit verbundenen Zunahme der Zahl der Demenzkranken für dringend geboten, den Pflegebedürftigkeitsbegriff in § 14 SGB XI alsbald so zu gestalten, dass die Demenzkranken in den Kreis der Leistungsempfänger einbezogen werden. Im Übrigen erscheinen deutliche Ausweitungen der Leistungsansprüche, vor allem durch eine verbesserte Realisierung des Grundsatzes „ambulant vor stationär“, erforderlich.

Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk nimmt die Vorlage des Demenz-Reports zum Anlass, die bereits wiederholt angemahnte umfassende Novellierung des SGB XI in Erinnerung zu bringen und an Stelle der sich stets wiederholenden Erörterungen des Pflegenotstandes in „Pflege-Gipfeln“ und „Runden Tischen“ gestaltend zu handeln. Es gibt kein Erkenntnis-, sondern allein ein Umsetzungsproblem!

Werner Schell
Dozent für Pflegerecht, Vorstand von Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk

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Die vorstehende Pressemitteilung ist zur Veröffentlichung frei
und steht hier als pdf-Datei zur Verfügung